Fachgebiet

Aufbereitung und Veredlung bedeutet die Verarbeitung von primärem oder sekundärem, zumeist mineralischem Rohgut zu Produkten mit den vom Markt oder der Weiterverarbeitung geforderten Qualitätsmerkmalen. 
Durch die Prozessschritte der Aufbereitungstechnik erfährt kaum handelbares Rohmaterial eine maximalen Erlös bringende Wertsteigerung. Die Kunst des Aufbereitungsingenieurs liegt in der Fähigkeit die optimalen Prozessschritte angepasst an die unterschiedlichsten Rohgutarten zu erarbeiten und zu optimieren, aber auch neue Anwendungen/ Produkte aufgrund der Eigenschaften der mineralische Rohstoffe zu finden.

Durch die gezielte Nutzung der Unterschiede in den physikalischen, physikalisch chemischen und chemischen Eigenschaften des in einem Spektrum unterschiedlicher Korngrößen vorliegenden Rohgutes werden

  • Wertminerale in Wertstoffkonzentraten für die metallherstellende und chemische Industrie (Erze, Industrieminerale) sowie Energierohstoffe (Kohle, Uran) hergestellt
  • Minerale mit definierten Verwendungseigenschaften („Funktionsminerale“) für die Kunststoffindustrie (Festigkeitseigenschaften, Hitzebeständigkeit, elektrische und magnetische Leitfähigkeit), Papierindustrie, Farben- und Lackherstellung (Farbpigmente) und Baustoffindustrie angereichert.

Die Grundverfahren der Aufbereitung dienen aber auch der Bodensanierung schadstoffbelasteter Industriestandorte und zur Aufbereitung von Abfallstoffen, die aufgrund der energiesparenden stofflichen Trennungstechnik vermehrt Einsatz finden. 

Die in der Aufbereitungstechnik zur Anreicherung angewendeten Grundverfahren umfassen die Zerkleinerung, die Korngrößentrennung, die Dichtesortierung, die Magnetscheidung, die Elektroscheidung, die Flotation, die Entwässerung und Wasserklärung (Fest-/Flüssig - Trennung) und die Entstaubung (Feststoff-/Gas- Trennung). Da jedes wirtschaftlich genutzte Rohgut – ob Baurohstoffe, Industrieminerale, Erze, Kohlen, Mineralsalze, Funktionsminerale oder sekundäre Rohstoffe – eine „maßgeschneiderte“ Aufbereitung erfordert, ist der Bogen des Arbeitsgebietes sowohl in stofflicher als auch in technischer Hinsicht weit gespannt.

Als einziger Lehrstuhl in Österreich befasst sich der Lehrstuhl für Aufbereitung und Veredlung an der Montanuniversität Leoben seit seiner Gründung im Jahr 1929 mit der Lehre und Forschung.